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Selbstverständnis zum Thema Netzpolitik und Kultur


Wir wollen hier die Teile des Selbstverständnisses Diskutieren, die die Themen des Fachforums Netzpolitik und Kultur betreffen.

Bitte Diskutiert die Vorschläge oder ändert sie gegebenenfalls ab. Kleinere Änderungen, die nicht inhaltlich sind könnt ihr durch bearbeiten ändern, für Alternativen eröffnet doch bitte eine neue Variante.

Bitte verändert die erste Variante nicht, sie ist die Kopie aus der aktuellen Fassung des Selbstverständnisses

Sachen die mir (Tobias) persönlich im Selbstverständnis noch fehlen sind:

  • Infrastruktur: Netze in staatliche Hand (pro - contra), Netzneutralität, Recht auf Internet, ... (Energienetze sind drin, der Rest leider nicht)
  • Patente
  • Freies Wissen

Bitte ergänzt oder diskutiert die Punkte doch bitte im Diskussionsbereich.


Diskussionen

  • Hallo alle zusammen,

    Mir sind noch Sachen aufgefallen, die meiner Meinung mach fehlen:

    • Infrastruktur: Netze in staatliche Hand (pro - contra), Netzneutralität, Recht auf Internet, ... (Energienetze sind drin, der Rest leider nicht)
    • Patente
    • Freies Wissen

    Wenn euch noch was einfällt ergänzt das doch bitte.

Versionen


  • 1 Kultur ist so Unterschiedlich wie die Menschen, die diese
    2 prägen. Sie lässt sich nicht als Leitkultur eines homogenen
    3 Volkskörpers begreifen sondern unterscheidet sich unter
    4 anderem in der Sprache, Tradition, Wertvostellungen und
    5 Vorlieben jedes einzelnen Menschens. Genau so
    6 Unterscheidlich sind auch die Ausdrucksformen in der Kunst:
    7 In der Musik, dem Film, der darstellenden und bildenden
    8 Künsten um nur einige zu nennen. Da die Kultur als
    9 Bandbreite alles Ausdrucksformen verstanden werden muss,
    10 soll diese auch entsprechend gefördert und bewahrt werden.
    11
    12 Für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung des
    13 Menschen und einen Lern- und Auseinanderssetzungsprozess
    14 mit der Umwelt und der Gesellschaft ist Kultur unabdingbar.
    15
    16 Daher ist es die Aufgabe des Staates, sowohl die Kultur
    17 vergangener Tage zu bewahren und den Menschen verfügbar zu
    18 machen, als auch neue Ausprägungen zu fördern.
    19
    20 Eine Unterscheidung zwischen Hochkultur, Alternativekultur
    21 und Mainstream greift hier zu kurz.
    22 Es gehört nicht nur zu den Aufgaben des Staates Museen und
    23 Theater zu Unterhalten, sondern eine Oper muss hier auch
    24 gleichberechtigt neben einen Jugendclub stehen und allen
    25 Menschen die Möglichkeit geben, die eigenen Vorlieben
    26 ausleben und an der Kultur, fernab von Verwertungszwängen
    27 teilzuhaben. Hier muss der Staat seine Förderungen noch
    28 ausbauen und darf des weiteren nicht alternative Projekte
    29 gegen Prestige-Bauten ausspielen, die oft nur einem kleinen
    30 Teil der Bevölkerung zu gute kommt.
    31

  • 1 Freiheit stirbt mit Sicherheit
    2
    3 Nach unserem Staatsverständnis ist nicht jede legale
    4 Handlung des Staates legitim noch vertrauen wir den
    5 Menschen die den Staat repräsentieren blind. Deswegen
    6 stellen wir uns gegen den konservativen Kontroll-,
    7 Überwachungs- und Präventivstaat. Im Kampf gegen
    8 Kriminalität, “Terrorismus” und unerwünschtes Verhalten
    9 steht beim Staat Repression im Vordergrund und schafft ein
    10 Klima der gegenseitigen Kontrolle und des Misstrauens, das
    11 zu einer Selbstdisziplinierung führt. Seien es die Taten
    12 der RAF in den 70er Jahren und die “organisierte
    13 Kriminalität” in den 80er und 90er Jahren oder die
    14 angeblich massive Bedrohung durch islamistische
    15 Terroristen, die Sicherheitsfanatiker und Kontrollfreaks
    16 aller Parteien nehmen jeden Anlass um mehr Sicherheit und
    17 weniger Freiheit zu fordern. Die soziale Stigmatisierung
    18 ganzer Bevölkerungsgruppen und das Schüren von Xenophobie
    19 wird dabei billigend in Kauf genommen.
    20
    21 Wir als GRÜNE JUGEND stellen uns in diesem Diskurs
    22 Überwachung und Kontrolle klar entgegen und fordern nicht
    23 nur die „Balance von Freiheit und Sicherheit zu wahren”.
    24 Die Menschenrechte und die verfassungsmäßig garantierten
    25 Grundrechte schränken den Staat nicht nur ein und verbieten
    26 – auch angesichts größter Gefahren – staatliche Willkür,
    27 Einsatz der Bundeswehr im Innern, Folter und
    28 Totalüberwachung wie sie immer wieder von Hardlinern
    29 gefordert, bis weit in die Gesellschaft mitgetragen und von
    30 Parlamenten wiederholt beschlossen wurden oder gar von der
    31 Exekutive schlicht durchgeführt wurden. Wir gehen noch
    32 weiter und sehen in PolitikerInnen welche die Grenze des
    33 verfassungsmäßig gerade noch zulässigen dauernd und
    34 einseitig zu Lasten der Freiheit strapaziert und wiederholt
    35 überschreitet, die gefährlicheren Feinde für unserer
    36 freiheitlich demokratischen Grundordnung als in den
    37 vermeintlich bekämpften Terroristen und Kriminellen. Es
    38 waren in der Vergangenheit immer Staaten oder
    39 staatsähnliche Kräfte, die Krieg und Terror über die
    40 Menschheit brauchten und unsägliche Verbrechen verübten.
    41 Wer im “Kampf gegen den Terror” alles mögliche erwägt hat
    42 gerade aus der deutschen Geschichte und allgemein den
    43 historischen Umständen der Entstehung der Menschenrechte
    44 nichts gelernt. Der Satz “Die Würde des Menschen ist
    45 unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist
    46 Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Das deutsche Volk
    47 bekennt sich daher zu den unveräußerlichen Menschenrechten
    48 als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft.” ist eine
    49 Reaktion auf Naziherrschaft, Vernichtungskrieges und Shoa
    50 und kein Schönwetterkonzept.
    51

  • 1 Das Netz ist Lebensraum. Es verbindet Menschen, es bietet
    2 Raum für Kreativität und Freiheit. Es ist das Medium dieses
    3 Jahrhunderts und es hat das Potential, eines der
    4 demokratischsten Medien überhaupt zu sein. Das Netz ist
    5 nicht von sich aus demokratisch, wie es andere Lebensräume
    6 von sich aus auch nicht sind, es liegt an uns, es
    7 demokratisch zu gestalten. Das Netz gehört allen und
    8 niemandem.
    9
    10 Die GRÜNE JUGEND sieht in der Neutralität der Netze daher
    11 einen fundamentalen Grundsatz für ein demokratisches
    12 Internet. Für uns bedeutet Netzneutralität im digitalen
    13 Raum auch eine Garantie von Rechten, die jedeR
    14 Netz-BenutzerIn für sich in Anspruch nehmen darf. Es geht
    15 um das Recht auf freie Meinungsäußerung, das jedeR zusteht,
    16 um Diskriminierungsverbote und darum, auch als Einzelperson
    17 das gleiche Recht auf Öffentlichkeit zu haben, wie jedes
    18 große Unternehmen.
    19 Netzneutralität ist ein Grundsatz, der zu unseren
    20 Vorstellung eines demokratischen Internets gehört: JedeR
    21 kann alle Rollen einnehmen, es gibt keine Anbieter und
    22 keine Verbraucher mehr, am Netz nehmen alle
    23 gleichberechtigt teil und es steht niemandem zu, die
    24 Datenübertragung anderer TeilnehmerInnen der eigenen als
    25 weniger wichtig gegenüberzustellen.
    26
    27 Netzneutralität heißt für uns, dass der Zugang zu Netzen
    28 für alle diskriminierungsfrei möglich sein muss.
    29 Netzneutralität wird ausgehebelt, indem der Datenverkehr
    30 bestimmter Anbieter bevorzugt behandelt wird, um andere in
    31 einen Wettbewerbsnachteil zu drängen. Netzneutralität wird
    32 verletzt, wenn Verbrauchern eingeschränkte Zugänge zum
    33 Internet verkauft werden, die Beschränkungen dabei jedoch
    34 nicht transparent gemacht werden und besonders schäbig ist
    35 dies, wenn diese Beschränkungen existieren, um andere
    36 Interessen des Netzbetreibers zu wahren. Vor allem darf der
    37 Charakter des Internets mit Ende-zu-Ende-Verbindungen nicht
    38 aufgegeben werden und muss auch bei neuen Technologien
    39 gewahrt bleiben.
    40
    41 Das soll nicht bedeuten, dass wir jede Form von
    42 Netzwerkmanagement ablehnen oder die Priorisierung von
    43 Echtzeitdaten gegenüber anderem Internetverkehr
    44 grundsätzlich verteufeln. Die Entscheidung über die
    45 Klassifizierung der Daten muss aber dabei den Teilnehmern
    46 überlassen bleiben.
    47
    48 Für uns folgt aus Netzneutralität aber auch die Neutralität
    49 der Infrastruktur. BetreiberInnen von Netzwerken dürfen die
    50 Kommunikation, die durch ihre Netze läuft, weder
    51 überwachen, noch filtern. Auch Staaten haben dies zu
    52 respektieren und jegliche Zensur der Netze zu unterlassen.
    53 Verfolgung illegaler Aktivitäten im Netz muss die Akteure
    54 betreffen und nicht die Infrastruktur.
    55
    56 Um das Internet wirklich demokratisch nennen zu dürfen,
    57 muss auch jedem Menschen dessen Nutzung möglich werden. Ein
    58 schneller Zugang zum Internet muss genauso ein Recht sein,
    59 wie Zugang zu Telefon und anderen Medien, in Zukunft wird
    60 dieses Recht ähnlich wichtig wie das Recht auf Bildung oder
    61 Zugang zu sauberem Trinkwasser sein. Wir wollen digitale
    62 Spaltungen überwinden, egal ob zwischen Land und der Stadt,
    63 Jung und Alt, Reich und Arm, globalem Norden und globalem
    64 Süden. Dass Informationen durch Vernetzung die Situation
    65 einfacher Menschen verbessert zeigt die Revolution des
    66 Mobiltelefons in vielen Ländern Afrikas, das den Bauern und
    67 Fischern dort besseres wirtschaften ermöglicht.
    68
    69 Wir wollen ein demokratisches, ein freies Netz. Das heißt
    70 für uns, dass nicht nur einE jedeR ein Recht auf einen
    71 Zugang hat, sondern auch ein Recht auf Vernetzung. Netze zu
    72 betreiben darf kein Privileg sein. Es ist legitim, eigene
    73 Netze als Privatpersonen aufzubauen, wie es Menschen im
    74 Freifunk-Projekt tun. Ebenso sollen Gemeinden im Sinne und
    75 unter demokratischer Mitbestimmung ihrer BürgerInnen Netze
    76 vor Ort ausbauen und auch betreiben dürfen, gerade wenn
    77 großen Netzbetreibern das digitale Schicksal dieser
    78 Kommunen egal ist. Dass staatliche Monopolisten die
    79 Entwicklung des Internets eher gebremst denn gefördert
    80 haben, hat die Geschichte gezeigt, und deshalb ist ein
    81 Wettbewerb von privaten Zugangsanbietern ebenso legitim.
    82 Wir treten jedoch dafür ein, dass Staaten für ihre
    83 BürgerInnen die Möglichkeiten zum Zugang zum Netz fördern
    84 können und sich nicht vom Engagement privater Unternehmen
    85 abhängig machen lassen müssen.
    86

  • 1

  • Mehrere Versionen haben die gleiche Unterstützung, daher wird aktuell keine eingebunden.
  • 1 In einer Zeit, in der wir die Möglichkeit haben, Musik und
    2 Filme mit der ganzen Welt in Sekunden zu Teilen ist das
    3 aktuelle Urheber_innenrecht nicht mehr angemessen.
    4
    5 Die Grüne Jugend verfolgt das Ideal, dass alle
    6 immateriellen Kulturgüter für alle Menschen frei zur
    7 Verfügung stehen sollten.
    8
    9 Kurzfristig sehen wir eine drastische Verkürzung des
    10 Urheber_innenrechts und die Einführung einer Pauschalabgabe
    11 für die private und nichtkommerzielle Nutzung dieser Güter
    12 für die sinnvollste Maßnahme an. Diese Unterstützt direkt
    13 die Künstlerinnen und Künstler und sorgt sowohl zu einem
    14 freien Zugang als auch zu einer Vielfalt.
    15

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