1 |
Das Netz ist Lebensraum. Es verbindet Menschen, es bietet |
2 |
Raum für Kreativität und Freiheit. Es ist das Medium dieses |
3 |
Jahrhunderts und es hat das Potential, eines der |
4 |
demokratischsten Medien überhaupt zu sein. Das Netz ist |
5 |
nicht von sich aus demokratisch, wie es andere Lebensräume |
6 |
von sich aus auch nicht sind, es liegt an uns, es |
7 |
demokratisch zu gestalten. Das Netz gehört allen und |
8 |
niemandem. |
9 |
|
10 |
Die GRÜNE JUGEND sieht in der Neutralität der Netze daher |
11 |
einen fundamentalen Grundsatz für ein demokratisches |
12 |
Internet. Für uns bedeutet Netzneutralität im digitalen |
13 |
Raum auch eine Garantie von Rechten, die jedeR |
14 |
Netz-BenutzerIn für sich in Anspruch nehmen darf. Es geht |
15 |
um das Recht auf freie Meinungsäußerung, das jedeR zusteht, |
16 |
um Diskriminierungsverbote und darum, auch als Einzelperson |
17 |
das gleiche Recht auf Öffentlichkeit zu haben, wie jedes |
18 |
große Unternehmen. |
19 |
Netzneutralität ist ein Grundsatz, der zu unseren |
20 |
Vorstellung eines demokratischen Internets gehört: JedeR |
21 |
kann alle Rollen einnehmen, es gibt keine Anbieter und |
22 |
keine Verbraucher mehr, am Netz nehmen alle |
23 |
gleichberechtigt teil und es steht niemandem zu, die |
24 |
Datenübertragung anderer TeilnehmerInnen der eigenen als |
25 |
weniger wichtig gegenüberzustellen. |
26 |
|
27 |
Netzneutralität heißt für uns, dass der Zugang zu Netzen |
28 |
für alle diskriminierungsfrei möglich sein muss. |
29 |
Netzneutralität wird ausgehebelt, indem der Datenverkehr |
30 |
bestimmter Anbieter bevorzugt behandelt wird, um andere in |
31 |
einen Wettbewerbsnachteil zu drängen. Netzneutralität wird |
32 |
verletzt, wenn Verbrauchern eingeschränkte Zugänge zum |
33 |
Internet verkauft werden, die Beschränkungen dabei jedoch |
34 |
nicht transparent gemacht werden und besonders schäbig ist |
35 |
dies, wenn diese Beschränkungen existieren, um andere |
36 |
Interessen des Netzbetreibers zu wahren. Vor allem darf der |
37 |
Charakter des Internets mit Ende-zu-Ende-Verbindungen nicht |
38 |
aufgegeben werden und muss auch bei neuen Technologien |
39 |
gewahrt bleiben. |
40 |
|
41 |
Das soll nicht bedeuten, dass wir jede Form von |
42 |
Netzwerkmanagement ablehnen oder die Priorisierung von |
43 |
Echtzeitdaten gegenüber anderem Internetverkehr |
44 |
grundsätzlich verteufeln. Die Entscheidung über die |
45 |
Klassifizierung der Daten muss aber dabei den Teilnehmern |
46 |
überlassen bleiben. |
47 |
|
48 |
Für uns folgt aus Netzneutralität aber auch die Neutralität |
49 |
der Infrastruktur. BetreiberInnen von Netzwerken dürfen die |
50 |
Kommunikation, die durch ihre Netze läuft, weder |
51 |
überwachen, noch filtern. Auch Staaten haben dies zu |
52 |
respektieren und jegliche Zensur der Netze zu unterlassen. |
53 |
Verfolgung illegaler Aktivitäten im Netz muss die Akteure |
54 |
betreffen und nicht die Infrastruktur. |
55 |
|
56 |
Um das Internet wirklich demokratisch nennen zu dürfen, |
57 |
muss auch jedem Menschen dessen Nutzung möglich werden. Ein |
58 |
schneller Zugang zum Internet muss genauso ein Recht sein, |
59 |
wie Zugang zu Telefon und anderen Medien, in Zukunft wird |
60 |
dieses Recht ähnlich wichtig wie das Recht auf Bildung oder |
61 |
Zugang zu sauberem Trinkwasser sein. Wir wollen digitale |
62 |
Spaltungen überwinden, egal ob zwischen Land und der Stadt, |
63 |
Jung und Alt, Reich und Arm, globalem Norden und globalem |
64 |
Süden. Dass Informationen durch Vernetzung die Situation |
65 |
einfacher Menschen verbessert zeigt die Revolution des |
66 |
Mobiltelefons in vielen Ländern Afrikas, das den Bauern und |
67 |
Fischern dort besseres wirtschaften ermöglicht. |
68 |
|
69 |
Wir wollen ein demokratisches, ein freies Netz. Das heißt |
70 |
für uns, dass nicht nur einE jedeR ein Recht auf einen |
71 |
Zugang hat, sondern auch ein Recht auf Vernetzung. Netze zu |
72 |
betreiben darf kein Privileg sein. Es ist legitim, eigene |
73 |
Netze als Privatpersonen aufzubauen, wie es Menschen im |
74 |
Freifunk-Projekt tun. Ebenso sollen Gemeinden im Sinne und |
75 |
unter demokratischer Mitbestimmung ihrer BürgerInnen Netze |
76 |
vor Ort ausbauen und auch betreiben dürfen, gerade wenn |
77 |
großen Netzbetreibern das digitale Schicksal dieser |
78 |
Kommunen egal ist. Dass staatliche Monopolisten die |
79 |
Entwicklung des Internets eher gebremst denn gefördert |
80 |
haben, hat die Geschichte gezeigt, und deshalb ist ein |
81 |
Wettbewerb von privaten Zugangsanbietern ebenso legitim. |
82 |
Wir treten jedoch dafür ein, dass Staaten für ihre |
83 |
BürgerInnen die Möglichkeiten zum Zugang zum Netz fördern |
84 |
können und sich nicht vom Engagement privater Unternehmen |
85 |
abhängig machen lassen müssen. |
86 |
|
Tobias
Hallo alle zusammen,
Mir sind noch Sachen aufgefallen, die meiner Meinung mach fehlen:
Wenn euch noch was einfällt ergänzt das doch bitte.