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Das Netz ist Lebensraum. Es verbindet Menschen, es bietet |
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Raum für Kreativität und Freiheit. Es ist das Medium dieses |
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Jahrhunderts und es hat das Potential, eines der |
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demokratischsten Medien überhaupt zu sein. Das Netz ist |
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nicht von sich aus demokratisch, wie es andere Lebensräume |
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von sich aus auch nicht sind, es liegt an uns, es |
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demokratisch zu gestalten. Das Netz gehört allen und |
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niemandem. |
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Die GRÜNE JUGEND sieht in der Neutralität der Netze daher |
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einen fundamentalen Grundsatz für ein demokratisches |
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Internet. Für uns bedeutet Netzneutralität im digitalen |
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Raum auch eine Garantie von Rechten, die jedeR |
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Netz-BenutzerIn für sich in Anspruch nehmen darf. Es geht |
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um das Recht auf freie Meinungsäußerung, das jedeR zusteht, |
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um Diskriminierungsverbote und darum, auch als Einzelperson |
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das gleiche Recht auf Öffentlichkeit zu haben, wie jedes |
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große Unternehmen. |
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Netzneutralität ist ein Grundsatz, der zu unseren |
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Vorstellung eines demokratischen Internets gehört: JedeR |
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kann alle Rollen einnehmen, es gibt keine Anbieter und |
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keine Verbraucher mehr, am Netz nehmen alle |
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gleichberechtigt teil und es steht niemandem zu, die |
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Datenübertragung anderer TeilnehmerInnen der eigenen als |
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weniger wichtig gegenüberzustellen. |
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Netzneutralität heißt für uns, dass der Zugang zu Netzen |
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für alle diskriminierungsfrei möglich sein muss. |
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Netzneutralität wird ausgehebelt, indem der Datenverkehr |
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bestimmter Anbieter bevorzugt behandelt wird, um andere in |
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einen Wettbewerbsnachteil zu drängen. Netzneutralität wird |
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verletzt, wenn Verbrauchern eingeschränkte Zugänge zum |
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Internet verkauft werden, die Beschränkungen dabei jedoch |
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nicht transparent gemacht werden und besonders schäbig ist |
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dies, wenn diese Beschränkungen existieren, um andere |
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Interessen des Netzbetreibers zu wahren. Vor allem darf der |
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Charakter des Internets mit Ende-zu-Ende-Verbindungen nicht |
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aufgegeben werden und muss auch bei neuen Technologien |
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gewahrt bleiben. |
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Das soll nicht bedeuten, dass wir jede Form von |
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Netzwerkmanagement ablehnen oder die Priorisierung von |
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Echtzeitdaten gegenüber anderem Internetverkehr |
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grundsätzlich verteufeln. Die Entscheidung über die |
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Klassifizierung der Daten muss aber dabei den Teilnehmern |
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überlassen bleiben. |
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Für uns folgt aus Netzneutralität aber auch die Neutralität |
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der Infrastruktur. BetreiberInnen von Netzwerken dürfen die |
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Kommunikation, die durch ihre Netze läuft, weder |
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überwachen, noch filtern. Auch Staaten haben dies zu |
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respektieren und jegliche Zensur der Netze zu unterlassen. |
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Verfolgung illegaler Aktivitäten im Netz muss die Akteure |
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betreffen und nicht die Infrastruktur. |
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Um das Internet wirklich demokratisch nennen zu dürfen, |
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muss auch jedem Menschen dessen Nutzung möglich werden. Ein |
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schneller Zugang zum Internet muss genauso ein Recht sein, |
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wie Zugang zu Telefon und anderen Medien, in Zukunft wird |
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dieses Recht ähnlich wichtig wie das Recht auf Bildung oder |
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Zugang zu sauberem Trinkwasser sein. Wir wollen digitale |
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Spaltungen überwinden, egal ob zwischen Land und der Stadt, |
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Jung und Alt, Reich und Arm, globalem Norden und globalem |
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Süden. Dass Informationen durch Vernetzung die Situation |
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einfacher Menschen verbessert zeigt die Revolution des |
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Mobiltelefons in vielen Ländern Afrikas, das den Bauern und |
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Fischern dort besseres wirtschaften ermöglicht. |
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Wir wollen ein demokratisches, ein freies Netz. Das heißt |
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für uns, dass nicht nur einE jedeR ein Recht auf einen |
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Zugang hat, sondern auch ein Recht auf Vernetzung. Netze zu |
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betreiben darf kein Privileg sein. Es ist legitim, eigene |
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Netze als Privatpersonen aufzubauen, wie es Menschen im |
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Freifunk-Projekt tun. Ebenso sollen Gemeinden im Sinne und |
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unter demokratischer Mitbestimmung ihrer BürgerInnen Netze |
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vor Ort ausbauen und auch betreiben dürfen, gerade wenn |
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großen Netzbetreibern das digitale Schicksal dieser |
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Kommunen egal ist. Dass staatliche Monopolisten die |
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Entwicklung des Internets eher gebremst denn gefördert |
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haben, hat die Geschichte gezeigt, und deshalb ist ein |
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Wettbewerb von privaten Zugangsanbietern ebenso legitim. |
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Wir treten jedoch dafür ein, dass Staaten für ihre |
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BürgerInnen die Möglichkeiten zum Zugang zum Netz fördern |
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können und sich nicht vom Engagement privater Unternehmen |
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abhängig machen lassen müssen. |
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Tobias
Hallo alle zusammen,
Mir sind noch Sachen aufgefallen, die meiner Meinung mach fehlen:
Wenn euch noch was einfällt ergänzt das doch bitte.