Ein erster Textentwurf für einen möglichen Antrag bzw. thematischen Einstieg.
Obgleich in Deutschland seit den 50er Jahren massivst ausländische Arbeitskräfte angeworben wurden, gibt es noch heute in der medizinischen Versorgung von Migrant_innen und Bürger_innen mit einem familiären Migrationshintergrund eklatante Mängel. Dies spiegelt sich sowohl darin wieder, dass nur wenige in Deutschland zugelassene Psychotherapeut_innen eine kultursensible und oder sogar eine muttersprachliche Behandlung anbieten können. Kombiniert mit dem ohnehin dramatischen Platzmangel und steigenden Kosten für eine Therapie verringert dieser Umstand einen Therapieerfolg erheblich, was fatale Folgen für diese Menschen haben kann.
Wir wollen uns dafür einsetzen, dass gesetzliche Barrieren zur Zulassung von muttersprachlichen Therapeut_innen abgebaut werden. Eine psychotherapeutische Behandlung in der Muttersprache zu erhalten bedeutet nicht, sich einer gesellschaftlichen Inklusion zu verweigern - Es bedeutet, auf bestmögliche Art und Weise seine eigenen indviduellen Probleme beschreiben, und mit der_die Therapeut_in einen therapeutischen Dialog führen zu können. Die Psychotherapie benötigt die Sprache als Medium der Heilung, und keine Sprache eignet sich konsequenterweise mehr dafür als die Muttersprache, verbal und nonverbal.
- Informationen sind auf der Materialsammlung der AG Interkulturalität im Wiki zu finden.
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